Im Zuge eines Architekturwettbewerbes soll ein bestehendes, als Wohnbau genutztes Gebäudeensemble um ein weiteres Hochhaus ergänzt werden. Der Siegerentwurf des Wettbewerbs zeigt das neue Hochhaus, eingegrünt durch eine Vielzahl von Fassaden- und Dachbegrünungen, ähnlich dem Bosco Verticale in Mailand. Da der Entwurf vor- und zurückspringende Fassadenelemente, Balkone und einen Flachbau vorsieht, sind genug Möglichkeiten vorhanden sowohl die Dächer flach als auch die Fassaden vertikal zu begrünen.
Das LAUD.LAB hat im Zuge eines Vorentwurfs den Wunsch nach einem rundherum begrünten Gebäudes in Zusammenarbeit mit den Architekten weiter ausgearbeitet. Hierzu sollen die Vordächer mit Kübeln versehen werden, in denen Sträucher als auch Fassadenkletterer wachsen können. An Edelstahlseilen mit einem Durchmesser von 3 mm, werden die Pflanzen die Fassade hochgeführt. Aufgrund des hohen Gewichts des Substras, t wurde das Konzept in enger Abstimmung mit Hydro-Profi-Line Begrünungssysteme (HPL) entwickelt. Hierdurch konnte auf große Mengen Substrat verzichtet und viel Gewicht eingespart werden.
Ein kaskadenartiges Bewässerungssystem sammelt anfallendes Regenwasser auf dem Dach und in Zisternen im Boden und leitet es zu den Pflanzkübeln weiter.
Da die Bepflanzung des Gebäudes ein elementares Gestaltungsmerkmal des Siegerentwurfs darstellt, dürfen die Pflanzen auch gerne hochwachsen und sollen nicht bloß als extensive Dachbegrünung ausgeführt werden. Aufgrund des extremen Standorts in luftiger Höhe orientiert sich die Pflanzenauswahl an der Vegetation von Gebirgshängen in hohen Lagen, bei dem die Pflanzen wegen des anstehenden Felsens mit nur wenig Wurzelraum auskommen und gleichzeitig auch eine hohe Belastung durch die extreme Witterung aushalten müssen. Unter anderen werden Berg- und Zwergkiefern, Alpenjohannisbeere, Heidepflanzen und Färberginster eingeplant. Für die Fassadenbegrünung sollen u.a. Akebien und Waldreben gepflanzt werden.